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Infrastruktur für Engagement stärken

Bunte Bauklötze für Kinder aus Holz.
Foto: Pixabay | Alicja

Um das bürgerschaftliche Engagement nachhaltig zu fördern, ist es entscheidend, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Engagierten in ihrer Arbeit unterstützen und ihnen ermöglichen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Dies beinhaltet unter anderem die Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten, in denen sich Engagierte treffen und ihre Aktivitäten stattfinden können. Ebenso wichtig ist eine langfristige finanzielle Unterstützung, die den Engagierten Planungssicherheit gewährt. Darüber hinaus müssen die Wege zur Beantragung von Fördermitteln klar und unkompliziert gestaltet sein, um sicherzustellen, dass dieser Prozess nicht zu einem bürokratischen Hindernislauf wird.

Diese drei Punkte repräsentieren lediglich einen Ausschnitt aus einer Vielzahl weiterer Maßnahmen für eine starke Engagement-Infrastruktur, die in der Berliner Engagementstrategie 2020–2025 verankert sind.

Als Landesnetzwerk setzen wir uns für die Umsetzung der Empfehlungen aus der Berliner Engagementstrategie 2020–2025 ein. Innerhalb dieses Rahmens haben wir zwölf Handlungsempfehlungen identifiziert, die uns besonders dringlich erscheinen. Unter diesen herausgegriffenen Punkten konzentrieren sich acht auf die Stärkung der Engagement-Infrastruktur, was die zentrale Bedeutung dieses Anliegens unterstreicht.

Impulse von der 1. Berliner Engagementkonferenz

Auf der 1. Berliner Engagementkonferenz im Dezember 2023 wurden zwei Infrastrukturthemen von und mit den Teilnehmenden diskutiert. Diese Impulse stellen wir Euch im Folgenden kurz vor.

Impuls 1: Wie wirkt Freiwilligenkoordination in der Wohnungsnotfallhilfe und in der Geflüchtetenarbeit?

Freiwilligenkoordination ermöglicht und stärkt freiwilliges Engagement in den Einrichtungen. Es unterstützt wohnungslose und geflüchtete Menschen, sich um sich selbst und um Andere in der Einrichtung zu kümmern. Durch die Einbindung von externen Beratungsangeboten und externen Freiwilligen werden zusätzliche regelmäßige und punktuelle Angebote möglich, die alltags- und arbeitsmarktrelevante Kompetenzen fördern und die Einrichtungen in den Sozialraum öffnen und vernetzen.

Freiwilligenkoordination in der Wohnungsnotfallhilfe unterstützen die Betroffenen dabei, aus der Isolation herauszukommen, sich zu stabilisieren, Selbstwertgefühl zu entwickeln und damit auch wieder Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Impuls 2: Entbürokratisierung – Was Engagierte von den Bezirksämtern erwarten

Die Dynamik in den Bezirksämtern stellt Engagierte oft vor eine Herausforderung: Ansprechpersonen wechseln häufig, was dazu führt, dass Projektvorhaben immer wieder von Neuem erläutert werden müssen. Dies erschwert nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Effizienz der Zusammenarbeit.

Der Wunsch nach festen Ansprechpersonen und mehr Transparenz steht daher im Vordergrund. Engagierte erwarten einen Dialog auf Augenhöhe und eine Kontinuität in der Betreuung ihrer Anliegen.

Eine vielversprechende Lösungsidee ist die Förderung von Prozessen anstelle von reinen Projektförderungen. Durch strukturierte Begleitung und Beratung könnten Engagierte nicht nur inhaltlich, sondern auch bei der Bewältigung bürokratischer Hürden unterstützt werden.

Die Umsetzung solcher Ideen ist jedoch herausfordernd, da die personelle Ausstattung der Bezirksämter oft nicht ausreicht. Entbürokratisierung ist ein komplexer Prozess, der nicht allein von den Bezirksämtern gesteuert werden kann. Letztlich sind politische Entscheidungsträger:innen gefragt, da sie die Gesetze formulieren und somit die Grundlage für das Handeln der Bezirksämter bestimmen.

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