Veröffentlicht am 04.08.2023
Eindrücke von der 63. Mitgliederversammlung des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin
von Helmut Herold
Mal ehrlich: Gute Stimmung herrscht eigentlich immer in den Mitgliederversammlungen des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin. Wie auch nicht, verfügen doch engagierte Menschen grundsätzlich über eine positive Einstellung zum Leben, mit der Probleme immer als Herausforderungen angesehen werden, die nur darauf warten, angepackt zu werden.
Auf der 63. Mitgliederversammlung am 14. Juni 2023 herrschte jedoch eine ganz besonders gute Stimmung. Denn da wurde etwas verkündet, worauf das Landesnetzwerk in den zurückliegenden Jahren zielstrebig hingearbeitet hatte: Es gibt einen Förderzusage für eine Koordinierungsstelle des Landesnetzwerks, in der drei Vollzeitstellen besetzt werden können. Außerdem gibt es eine Förderzusage für eine Engagementkonferenz zum Jahresende. Mit anderen Worten: wichtige Inhalte der Berliner Engagementstrategie, an der auch das Landesnetzwerk tatkräftig mitgearbeitet hatte, werden damit umgesetzt.
Und mehr noch, die Engagementstrategie ist eine verbindliche Grundlage für das Handeln auch des neuen Senats nach der Wiederholungswahl vom 12. Februar. Zwar gibt es neue Zuständigkeiten und Bezeichnungen von politischen Institutionen und Akteuren, doch die Richtschnur des Handels in Sachen Engagement- und Demokratieförderung bleibt bestehen.
Das machte auch der neue Staatssekretär für Bürgerschaftliches Engagement in der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Oliver Friederici, bei seiner Vorstellung in der Mitgliederversammlung deutlich: „Die Beteiligung des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin an der Entwicklung der Berliner Engagementstrategie war ein wichtiger Meilenstein.“ Der Staatssekretär versicherte, die Engagementstrategie gemeinsam mit dem Landesnetzwerk fortzuentwickeln.
Zwar gilt die Förderung zunächst nur für dieses Jahr, aber es ist davon auszugehen dass bei der Aufstellung des Doppelhaushalts für die Jahre 2024/2025 weiter Geld eingeplant wird.
Das bisher in der Senatskanzlei und damit ganz nah bei der/dem Regierenden Bürgermeister:in angesiedelte Referat Engagement- und Demokratieförderung unter Leitung von Friedemann Walther zog jetzt in die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt um. Zu erwarten ist, dass die Mitglieder des Landesnetzwerks mit wachen Augen darauf schauen werden, ob diese Auslagerung aus der Senatskanzlei mit einem Bedeutungsverlust des bürgerschaftlichen Engagements einhergeht. Doch nach dem Auftreten des Staatssekretärs in der Mitgliederversammlung scheint eine solche Sorge unbegründet. Oliver Friederici versicherte, gern wiederzukommen.
Und noch eine neue Benennung gibt es: Der zuständige Ausschuss im Abgeordnetenhaus nennt sich jetzt Ausschuss für Kultur, Engagement und Demokratieförderung.
Zur Vorbereitung der Ersten Berliner Engagementkonferenz hat sich inzwischen eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich über Inhalt und Ziele austauscht. Mit der Konferenz soll das Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin sichtbarer und offener gemacht werden. Es sollen neue Menschen angesprochen und neue Organisationen gewonnen werden. Außerdem sollte es um die Weiterentwicklung der Engagementstrategie gehen.
Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung stand auch ein Gedankenaustausch zur 16. Berliner Freiwilligenbörse, die erstmals als Festival konzipiert worden war, mit Ständen und einer Bühne vor dem Roten Rathaus. Dies war nur möglich dank einer Kooperation mit Spree-Radio 105,5. Grundsätzlich wird das Festival-Konzept begrüßt, da mehr Organisationen an der Freiwilligenbörse als bisher teilnehmen konnten. Allerdings gab es auch Kritik. So war wegen der Nähe zur Bühne der Geräuschpegel sehr hoch, weshalb Gespräche an den Ständen der Organisationen oft schwierig waren.
Für die ungebrochene Attraktivität des Landesnetzwerks spricht auch die Tatsache, dass die Aufnahme von zwei neuen Mitgliedern bekanntgegeben werden konnte: der DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz e.V. und der Landesverband Selbsthilfe Berlin e.V.
Die nächste Mitgliederversammlung des Landesnetzwerks findet am 13. September statt, möglicherweise bei der Fürst Donnersmark-Stiftung.
LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blogbeitrag von Helmut Herold zuletzt überarbeitet 04.08.2023
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