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Die Nacht der Solidarität

Veröffentlicht am 05.02.2020

Eine Premiere für Deutschland fand statt: In der Nacht vom 29. zum 30. Januar  wurden bei der Nacht der Solidarität im ganzen Stadtgebiet von Berlin die Obdachlosen gezählt.

Von Eveline Harder

Eine Premiere für Deutschland fand statt: In der Nacht vom 29. zum 30. Januar  wurden bei der Nacht der Solidarität im ganzen Stadtgebiet von Berlin die Obdachlosen gezählt.

Das Sozialwerk Berlin e.V., Käte-Tresenreuter-Haus als überregionales Stadtteilzentrum war eine der Zählstätten. Die Verfasserin des Textes hatte sich freiwillig zur Mitarbeit im Haus bereit erklärt. Die Sozialverwaltung ließ mehrere Kisten mit Plakaten, Unterlagen, Westen, Tragetaschen in Gelb für die Teamleiter und in Blau für die Zähler/innen anliefern. Zu 17 Uhr war das vierköpfige Senatsteam zur Vorbereitung der Zählaktion angesagt worden. Leider erschienen drei Senatsleute krankheitsbedingt nicht, so dass ich zur Unterstützung der Registrierung eingesetzt wurde. Ein weiterer Sozialarbeiter der Sozialverwaltung erschien dann, somit entkrampfte sich die Situation etwas. Ein sehr genauer Ablaufplan regelte die Arbeitsweise. Plakate wurden innen und außen angebracht, die Listen durchgesehen, die Westen in die Teamleitertaschen verstaut, sodass ab 18.30 Uhr beim Eintreffen der 18 Teamleiter alles perfekt vorbereitet war. Die Küche des Sozialwerks hatte ein Buffet mit Brezeln, „Krustenbrotschmalzstullen“, Keksen, Kaltgetränken sowie Kaffee und Tee aufgebaut.

Im Sozialwerk waren 18 Teams zu 4 bis 5 Zähler/innen im Einsatz. Insgesamt 77 Personen beteiligten sich an der Zählung, 37 waren nicht erschienen. Nach Begrüßung und Einweisung durch Frau Huesmann-Hendrich von der Senatsverwaltung begrüßte Margit Hankewitz, Vorstandsvorsitzende des Sozialwerks, die Gäste, schilderte die Aufgaben des Altenselbsthilfezentrums und bot eine Hausführung an, die gut angenommen wurde. Gegen 21.15 Uhr füllten sich die Zähltrupps ihre Becher mit Kaffee oder Tee. Auf ging es nun, die jeweiligen Standorte zwecks Zählung aufzusuchen. Ab 23.30 Uhr trudelte die erste Gruppe ein, das zog sich dann bis 1.30 Uhr hin. Das letzte Team hatte den Grunewald zu durchforsten, ein riesiges Gelände. Insgesamt wurden 47 Obdachlose gezählt. Die Teamleiter bekamen ihre Teilnahmebescheinigungen ausgehändigt, lieferten die Klemmbretter mit den Ergebnissen, die Westen und die laminierten Streckenpläne ab und wärmten sich bei Kaffee und Tee noch einmal auf. Es herrschte eine gelöste und fröhliche Stimmung. Unser Haus wurde sehr gelobt, und so gingen wir guten Muts nach Hause.

Dieter Puhl, der frühere Leiter der Bahnhofsmission am Zoo, sagte abschließend als Wunsch: „Nach der Nacht der Solidarität müsste eine Nacht der Barmherzigkeit folgen“. Immerhin hat das Land Berlin das Budget für die Wohnungslosen von 4,4 auf 8,8 Mio. Euro verdoppelt.

Wir freuen uns schon jetzt auf die Zählung im Sommer, bei der das Sozialwerk wieder gern zur Verfügung steht.

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LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blogbeitrag von Eveline Harder
zuletzt überarbeitet 05.02.2020

 

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