top

Mit Vorfreude in das nächste Jahr

Veröffentlicht am 28.11.2021

Eindrücke von der 58. Mitgliederversammlung des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin

Auch wenn viele Informationen auf der 58. Mitgliederversammlung des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin am 17. November wegen der noch nicht abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen sehr allgemein bleiben mussten, so zeichnet sich doch ab, dass die Politik stärker als bisher das zivilgesellschaftliche Engagement in Berlin unterstützen und fördern will. Man darf gespannt sein

von Helmut Herold

Wenn die 58. Mitgliederversammlung des Landesnetzwerks Bürgerengagement Berlin am 17. November 2021 etwas besonders nachhaltig vermittelt hat, dann sind es die Neugier und die Vorfreude auf das kommende Jahr. Auch wenn an diesem Tag wegen der noch nicht abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen vieles noch vage bleiben musste, so wurde doch deutlich, dass sich 2022 für das Landesnetzwerk einiges ändern könnte. Es sieht ganz so aus, als ob die Anstrengungen der zurückliegenden Jahre nun die erhofften Früchte tragen würden, was sowohl an der Mitarbeit an der Berliner Engagementstrategie liegt als auch an der Formulierung von jeweils zwölf Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Doch der Reihe nach. Susanna Kahlefeld (Bündnis 90/Die Grünen), langjährige Vorsitzende des Ausschusses für Bürgerschaftliches Engagement und Partizipation im Abgeordnetenhaus Berlin, informierte über ihre Mitarbeit bei den Koalitionsverhandlungen in der Facharbeitsgruppe 16 „Offene Gesellschaft“, in der auch über das bürgerschaftliche Engagement beraten wurde. Sie bedankte sich ganz herzlich für die zwölf Handlungsempfehlungen, die sie vom Landesnetzwerk erhalten hatte und die ganz wichtig für die Koalitionsverhandlungen gewesen wären. „Genau diesen Informationsfluss von der Zivilgesellschaft zur Politik brauchen wir“, sagte Susanna Kahlefeld. Für sie schließe die repräsentative Demokratie (also die Machtausübung durch gewählte Volksvertreter:innen) immer auch die Zivilgesellschaft ein. Zu den Inhalten der Verhandlungen dürfe sie leider nichts sagen. „Aber ich kann jetzt ja mal froh oder traurig gucken.“ Nun, traurig sah sie in diesem Moment überhaupt nicht aus.

Auch Carola Schaaf-Derichs vom Sprecher:innerat des Landenetzwerks wählte ihre Wort mit Bedacht, als sie über Gespräche mit der Senatskanzlei informierte, wie das Landesnetzwerk neu aufgestellt werden könnte. Dazu habe es viele gute Vorschläge aus der Senatskanzlei gegeben. Allerdings stehe alles noch unter Finanzierungsvorbehalt. Friedemann Walther von der Senatskanzlei bestätigte, dass man gemeinsam das bürgerschaftliche Engagement in Berlin voranbringen und die dafür notwenigen Strukturen schaffen wolle. Derzeit werde sondiert, wie eine Förderung des Landesnetzwerks aussehen könnte.

Fazit: Da ist etwas auf einem guten Weg und man darf auf die Details gespannt sein. Oder eben neugierig und voller Vorfreunde auf das kommende Jahr.

Wie man durch zivilgesellschaftliches Engagement erfolgreich Einfluss auf die Politik nehmen kann, darüber berichtete Katharina Borngässer, Co-Landesvorsitzende der Europa-Union Berlin. Ihre Organisation habe erreicht, dass im Mai in die Verfassung von Berlin ein klares Bekenntnis zu einem geeinten Europa aufgenommen wurde. Die Europa-Union versteht Europa als Lern- und Austauschraum, sie organisiert Diskussionsforen, europäische Spaziergänge und verfügt über eine eigene Parlamentariergruppe im Abgeordnetenhaus. Auch Katharina Borngässer freut sich auf das kommende Jahr, das zum Europäischen Jahr der Jugend ausgerufen wurde. Außerdem verwies sie auf die Berliner Initiative im Ramen der laufenden Konferenz zur Zukunft Europas.

Berichtet wurde aus den Fachkreisen des Landesnetzwerks, die laut Sprecher:innenratsmitglied Tobias Baur „der Maschinenraum des Landesnetzwerks“ sind. So ist der Fachkreis Freiwilligenmanagement gerade dabei, ein Berufsbild Freiwilligenmanager:in zu erarbeiten. Und der Fachkreis Diversitätsoffenheit wird demnächst Neues aus dem Inklusions-Projekt in Stadtteilzentren und Selbsthilfekontaktstellen vorstellen. Außerdem gibt es die Idee, einen weiteren Fachkreis aufzubauen, der sich mit Zivilgesellschaftsforschung beschäftigt.

Als äußerst gelungen wurde der Wettbewerb „Gestalter:innen der Zivilgesellschaft“ eingeschätzt, für den 30 Bewerbungen eingereicht wurden, aus denen dann die fünf Gewinner:innen ermittelt werden mussten. Als neues Mitglied im Landesnetzwerk wurde der Verein Miteinander ohne Grenzen aufgenommen. Vorgestellt wurde ein erster Vorschlag für das Jahresmotto 2022: „Gemeinsam.Wertvoll.Handeln“, das spontane Zustimmung fand. Aber es gab auch Anregungen, über einzelne Begriffe noch einmal nachzudenken. Und unter den Terminen für das kommende Jahr steht auch die 60. Mitgliederversammlung der Landesnetzwerks am 15. Juni. „Da werden wir uns etwas Besonderes einfallen lassen“, versprach Carola Schaaf-Derichs. Also auch hier darf man gespannt sein.

Mitmachen

LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blogbeitrag von Helmut Herold
zuletzt überarbeitet 28.11.2021

Newsletter

Möchtest Du stets auf dem Laufenden bleiben und keine Neuigkeit verpassen? Dann melde Dich für unseren Newsletter an.