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Kinderrechte und Chancenpatenschaften

Veröffentlicht am 21.02.2020

Aus der Arbeit des Landesverbands der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg (www.lsfb.de)

Von Helmut Herold

Aaron Schmidt (links) und Andreas Kessel machen sich stark für Chancenpatenschaften. Foto: Herold

Kinder benötigen für ihre Entwicklung immer wieder Chancen. Damit sie diese auch wirklich nutzen, können Patenschaften hilfreich sein. Solche Chancenpatenschaften organisiert der Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg (lsfb), der auch Mitglied im Landesnetzwerk Bürgerengagement ist.

Initiiert werden die Chancenpatenschaften bundesweit von der Stiftung Bildung. In Berlin und Brandenburg ist der lsfb mit der Umsetzung beauftragt. Seit 2016 wurden schon 1500 Chancenpatenschaften  gefördert. Wie das genau geht, erläutert Aaron Schmidt, der im Verband für das Projektmanagement zuständig ist: Kinder (ab vier Jahren) bzw. Jugendliche bilden für eine bestimmte Zeit und für ein bestimmtes Projekt ein Tandem. „Wir achten darauf, dass Kinder mit unterschiedlichen Teilhabe-Chancen ein Tandem bilden“, sagt Aaron Schmidt. So können sie Einblicke in andere Lebenswirklichkeiten erhalten, Verständnis füreinander entwickeln und eventuelle Vorurteile abbauen. „Im Idealfall entstehen daraus Freundschaften, die auch nach dem Ende der Patenschaft weiter bestehen“, so Schmidt.

Schulen, Kitas und deren Fördervereine können für die Patenschaften Fördermittel beantragen. Das ist online mit wenigen Angaben möglich. Pro Tandem gibt es immerhin bis zu 190 Euro. Davon kann man die für ein Projekt notwendigen Anschaffungen bezahlen, zum Beispiel Geräte und Samen für einen Schulgarten, in dem die Tandems dann gemeinsam arbeiten. Aber die Kinder und Jugendlichen können das Geld auch nutzen, um mal ins Kino zu gehen oder in den Zoo, oder ein Eis zu essen oder einen Döner. „Möglich ist alles, was der Festigung des Tandems dient“, versichert Aaron Schmidt. Zu den Chancenpatenschaften gibt es auch ein Video: https://www.youtube.com/.

Der lsfb möchte noch mehr Fördervereine für die Chancenpatenschaften begeistern. „Deshalb organisieren wir regelmäßig Seminare, um die Vorstände zu qualifizieren“, sagt Andreas Kessel, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes.  So gibt es am 7. März 2020 einen großen Seminartag in Potsdam. Andreas Kessel ist es vor allem zu verdanken, dass die Zahl der Fördervereine an Schulen und Kitas stetig wächst. Waren es 2004 erst 20 Vereine, sind inzwischen knapp 800 im lsfb organisiert. Und Kessel rührt weiter fleißig die Werbetrommel. Unter anderem mit dem Hinweis auf die Beratungsangebote des Verbandes. Dort gibt es auch ein Handbuch mit „Tipps und Hilfen zu Gründung und Vereinsarbeit“ zum Herunterladen. Außerdem können Verbandsmitglieder den Verleihservice nutzen und zum Beispiel eine Popcornmaschine ausleihen.

Für Aaron Schmidt und Andreas Kessel ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen bei der Ausgestaltung der Chancenpatenschaften ein Mitspracherecht haben. Deshalb finden die beiden es grundsätzlich richtig, dass die Rechte von Kindern endlich ins Grundgesetz aufgenommen werden sollen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) legte Ende November einen Gesetzentwurf vor. Fast auf den Tag genau 30 Jahre nachdem die Vereinten Nationen eine Kinderrechtskonvention beschlossen hatten. Angesichts von Kinderarmut und ungleichen Bildungschancen gibt es in Deutschland noch eine Menge zu tun, damit Kinderrechte Wirklichkeit werden. Der lsfb wird weiter aktiv daran mitwirken.

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LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blogbeitrag von Helmut Herold
zuletzt überarbeitet 21.01.2020

 

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