Veröffentlicht am 14.11.2020
Gespräch mit Nina Peretz, Vorsitzende des Vereins Freunde der Synagoge Fraenkelufer
von Helmut Herold
Jüdisches gesellschaftliches Engagement in Berlin ist so vielfältig wie das Leben in der Stadt. „Wir engagieren uns in allen möglichen Bereichen“, sagt Nina Peretz, Vorsitzende des Vereins Freunde der Synagoge Fraenkelufer. Und mit „wir“ meint sie nicht nur die Mitglieder ihres Vereins, sondern die gesamte Jüdische Community in Berlin.
So ruft einmal im Jahr der Zentralrat der Juden in Deutschland zum Mitzvah Day auf, der weltweit begangen wird. „Mitzvah“ ist Hebräisch und bedeutet „gute Tat“. In diesem Jahr wird er am 15. November stattfinden. Am Mitzvah Day werden zum Beispiel Essenspenden gesammelt und verteilt, Senioren oder vereinsamte Menschen besucht, Müll in Parks aufgesammelt, Bäume gepflanzt, Geschenke für bedürftige Kinder vorbereitet und vieles mehr. Es geht ausdrücklich nicht um Geld, sondern um gespendete Zeit und das Zupacken jedes Einzelnen. Im besten Fall natürlich längerfristig auch über den Mitzvah Day hinaus. Der Verein Freunde der Synagoge Fraenkelufer sammelt in diesem Jahr gemeinsam mit drei anderen Organisationen Spenden für Obdachlose, die über die Karuna Sozial Genossenschaft verteilt werden.
Ein originäres Angebot engagierter Juden sind die Limmud-Tage. Dabei handelt es sich um ein Lernfestival, das komplett ehrenamtlich organsiert wird. Zu den Werten und Prinzipien der Limmud-Tage gehört, Begegnungen über Gruppen- und Generationengrenzen hinweg zu ermöglichen und Menschen ohne Vorurteile zu begegnen.
Nach diesen Grundsätzen handelt auch der Verein Freunde der Synagoge Fraenkelufer. „Wir laden Schüler und Studenten zum Besuch ein und engagieren uns in der Nachbarschaft“, sagt Nina Peretz. „Wir wollen nach außen gehen und zeigen, dass wir Berliner sind wie alle anderen auch.“ Ihr Verein beteiligt sich an den Begegnungstagen im und um den Graefe-Kiez und an der Langen Nacht der Religionen. Außerdem arbeitet er eng mit der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus zusammen. Die Initiative ist einer von fünf Akteuren im Kompetenznetzwerk Antisemitismus.
LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blogbeitrag von Helmut Herold zuletzt überarbeitet 14.11.2020
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