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Die Rechte älterer Menschen vertreten

Veröffentlicht am 23.09.2021

Foto: Kim Keibel

Gespräch mit Eveline Lämmer, Vorsitzende des Landesseniorenbeirats Berlin (LSBB)

Eveline Lämmer ist Vorsitzende des Landesseniorenbeirats Berlin. Sie informiert über die Aufgaben des Beirats und über die Wahlen der Seniorenvertretungen in der zwölf Berliner Bezirken im kommenden Jahr.

von Eveline Harder

 

Der Landesseniorenbeirat Berlin berät auf der Grundlage des Berliner Seniorenmitwirkungsgesetzes das Abgeordnetenhaus und den Senat von Berlin in seniorenpolitisch wichtigen Fragen. In Berlin leben derzeit rund 920.000 Personen, die 60 Jahre und älter sind.

Die erste Frage an Eveline Lämmer lautete: Was hat der LSBB in der Pandemiezeit für die Seniorinnen und Senioren unternommen? Zunächst einmal trat im März 2020 eine Schockstarre ein. Man habe sich dann gegenseitig informiert per E-Mail oder mit Post und Telefon untereinander Kontakt gehalten. Der Vorstand begann mit den Telefonkonferenzen im Mai 2020. Nachdem alle technischen Voraussetzungen bei den Mitgliedern erfragt und festgestellt wurden, wurden Videokonferenzen eingeführt, um arbeitsfähig zu bleiben.

Mit der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung wurde enger Kontakt gepflegt. Eine gemeinsame Pressemitteilung von Landesseniorenbeirat Berlin, Landesseniorenvertretung und der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kalayci, wurde veröffentlicht und ein Videospot produziert, in dem Senior:innen vorgestellt worden sind. Sie schilderten ihre Lebensumstände in der Corona-Zeit und wie sie mit den Lockdown klar kommen. Diese Produktion (auch mehrsprachig) war auf YouTube und im rbb zu sehen.

Per Post und digital gingen Pressemitteilungen an die älteren Menschen heraus, und der Regierende Bürgermeister Michael Müller schrieb einen Brief an die Senioren:innen, in dem er bat, zu Hause zu bleiben und sich Hilfe bei den bekannten Stellen zu holen, außerdem wurden Spaziergänge empfohlen. Eveline Lämmer, die auch im Vorstand des Fördervereins „Stille Straße 10“ ist, erlebte hier hautnah die Veränderungen in der Corona-Zeit bei den älteren Menschen mit. Die Verständigung mit den Älteren war meist nur per Telefon möglich. In Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales wurden Hilfs- und Beratungsangebote erarbeitet und an die älteren Menschen verschickt. Im Dezember vertrat Eveline Lämmer in einer Anhörung des Abgeordnetenhauses die Interessen der Senior:innen.

Nach den geänderten, teilweise gelockerten Infektionsschutzmaßnahmenverordnungen fand das erste Plenum des Landesseniorenbeirats Berlin am 21. Juli 2021 unter Einhaltung der AHA-Regeln statt. Ein weiteres Plenum fand am 15. September 2021 statt, ein nächstes ist für und für den 17. November 2021 vorgesehen. So langsam stellt sich wieder Normalität ein.

Die zweite Frage an Frau Lämmer war: Wie sieht es mit den Vorbereitungen der Wahl zum neuen Landesseniorenbeirat Berlin aus? Vom 14.-18.03.2022 können wieder alle Senioren und Seniorinnen ab 60 Jahren die Seniorenvertretungen in ihren Bezirken wählen.

Eveline Lämmer sprach die Befürchtung aus, dass die Wahlvorbereitungen in den Bezirken durch die Wahl zum Bundestag, zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen am 26. September 2021 vernachlässigt werden könnten.

Der Landesseniorenbeirat Berlin setzt sich aus den Vorsitzenden der Seniorenvertretungen der zwölf Berliner Bezirke sowie zwölf Vertreter:innen von Seniorenorganisationen und einem Kompetenzzentrum zusammen, das sich für die Belange der Senior:innen mit Migrationshintergrund  einsetzt. Die Seniorenorganisationen werden nach ihrer Bewerbung und auf Vorschlag des Landesseniorenbeirats Berlin von dem Senator bzw. der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales berufen. Der Landesseniorenbeirat Berlin kann demzufolge erst nach der Wahl der Seniorenvertretungen der Bezirke gebildet werden.

Es ist also wichtig, dass die älteren Menschen wählen, damit ihre Rechte vertreten werden!

Zur Person Eveline Lämmer: Sie ist Erzieherin, Dipl. Kulturwissenschaftlerin und Sozialmanagerin und seit 2017 Vorsitzende des LSBB. Sie engagiert sich stark in der Altenpolitik und ist eine bekannte und durchsetzungsstarke Persönlichkeit auf diesem Gebiet.

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LANDESNETZERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN – Blogbeitrag von Eveline Harder
zuletzt überarbeitet 23.09.2021

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